Das Team of Destiny

Den Heimweg legte er meist zu Fuß zurück. Das laute Wirrwarr der geistigen Stimmen im Schulbus mußte nach einem langen Tag in der Schule nicht auch noch sein. Außerdem gab es ohnehin niemanden, der daheim auf ihn wartete. Irgendwann waren sie nicht mehr dagewesen, sie kamen auch nicht mehr zurück. Nie mehr. Mit seinem scharfen Verstand hatte er sich gefaßt und sachlich an eine Lösung seiner Misere gemacht und schließlich verhindern können, in ein Heim verfrachtet zu werden. Ein wahrer Segen, daß oft die eine staatliche Institution nicht wußte, was die andere tat. Ein lautes Krachen hallte in der Häuserschlucht wider. Panische Schreie. Gehetzt um sich blickende Menschen. Seth war zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen, um auf seine Umgebung zu achten. Als er nun aufschaute, erblickte er ein beeindruckendes Spektakel. Schwarze, glitzernde Lanzen fuhren aus dem Grund, durchbrachen den Beton der Straße wie auch der angrenzenden Bauten. Fensterglas splitterte, Automobile wurden in die Luft geschleudert. Ein Hydrant jagte von Wasserdruck angetrieben in die Höhe. Seth erkannte, daß die Welle der Zerstörung mit steter Geschwindigkeit auf ihn zurollte. Außerdem wurde ihm jetzt klar, daß er ihr nicht entkommen würde. Die Gebilde brachen nun ganz in seiner Nähe hervor. Düstere Eisnadeln. Aus den um sie befindlichen Rissen drängten sich nun ebenso geartete Kreaturen. Ein wulstiger Schädel ruhte auf einem achtgliedrigen, schmalen Leib. Der Junge fühlte sich entfernt an so etwas wie aufrechtgehende Spinnen mit humanoiden Körpern erinnert. Der beinahe diskusförmige Kopf erlaubte ihnen in alle Richtungen gleichzeitig zu sehen. Eine weitere Eissäule brach aus dem Boden. Seth schaffte es gerade noch sich hinter einen Wagen zu flüchten, als auch schon die nächste Welle an frostigen, wabernden Wesen erschien. Er spürte ihre Präsenz. Offenbar ging es den Kreaturen mit ihm ähnlich. Zielstrebig bewegten sie sich auf ihn zu. Seth konzentrierte sich, unterdrückte seine mentale Präsenz. Es gelang ihm. Doch die schattenhaften Eisspinnenmänner hatten ihn längst ausgemacht. Er wollte fliehen, wollte weg von hier. Doch wie und wohin? Mit einem nervösen Klirren zersprang eine der Kreaturen und zerfiel in eine endlose Zahl mikroskopisch kleiner Bruchstücke. Der kleine Seth blickte auf und sah eine kostümierte Gestalt. Ein anderer Junge, vielleicht ein paar Jahre älter als er selbst. Der hautenge Body, welchen der Bursche trug, war mit etwas ausgestattet, daß vage an ein rotbraunes bis blaues Federkleid erinnerte. Finch. Finch war einer der berühmtesten Superhelden der Stadt. Zwar spielte er nicht in der höheren Liga mit, zu welcher die meisten erwachsenen Helden gehörten, doch besaß er sein eigenes Team aus Heranwachsenden. Er streckte die rechte Hand in Richtung seiner Gegner aus, woraufhin mehrere kleine mechanische Vögel auf sie zuflogen und attackierten. Die unheilvollen Wesen reagierten zu behäbig, und wurden eine nach der anderen von den avianen Maschinen zerstückelt. „Alles in Ordnung mit dir, Kleiner?“ „J-ja.“ Mit einem Satz war der junge Held verschwunden. Hatte Seth gerade mit einem echten Superhelden gesprochen? Normalerweise konnte er sich für das Hinterhergerenne und dieses alberne Getue um Prominente nicht begeistern. Aber das Team war etwas anderes. Echte Helden, die wirklich etwas leisteten. Ein weiterer Kostümierter tauchte aus dem Nichts auf und verschwand sofort wieder. Phase, der Teleporter. Mit einiger Mühe schaffte dieser Junge es, außer sich selbst auch andere Objekte oder Personen zu bewegen. Seine strahlend blonden Haare, welche aus seinem Ganzkörperbody hervorlugten, waren sein Markenzeichen. Von heftigem Donner begleitet, sprang Childe von einem Gebäude zum nächsten. Außergewöhnliche Widerstandskraft und Superstärke gehörten zu seinen Qualitäten. Ihm folgten Coos und Right, eine bizarre, einer fremden Welt entstammende Lichtgestalt, sowie ein von Naniten, unglaublich kleinen Maschinen, befallenes Mädchen, was seinen Körper beinahe beliebig verformen konnte, um allerlei Arten von Waffen zu generieren, oder sich zur Gänze in einen Schwarm aus Maschinen aufzulösen. Schließlich tauchten auch Blue, Flamepress und Vicis auf. Die ersten beiden verfügten über recht konträre Fähigkeiten, der eine Held war in der Lange die Kräfte des Wassers zu nutzen, und damit sogar zu heilen, der andere eine Hexe mit einem Hang zum Feuer. Wie ein Phönix flog sie als Feuervogel umher, konnte aber auch weitere zerstörerische Elemente wie Elektrizität nutzen, oder auch gänzlich andere Effekte magischer Natur bewirken. Vicis trug wie seine Kameraden einen engen Body. Rot und schwarz dominierten nebst weißer Umrandungen das Design. Nur sein Kopf und die Gliedmaßen lagen frei. Er konnte es sich sparen sein Inkognito zu wahren. Ein hellblaues Gesicht mit spitzen Ohren und kleinen Reißzähnen im offenstehenden Mund machten ihm ein normales Leben unmöglich. Der junge Held wirkte erschöpft. Keuchend hechelte er den anderen hinterher. Als er näherkam, konnte Seth erkennen, daß Vicis Schulter angeschlagen war. Vermutlich nutzte er auch deshalb nicht seine Fähigkeiten, um schneller voranzukommen. Etwas anderes bemerkte der hinter dem Wagen verborgene Junge ebenfalls. Eine überlebende Spinnenkreatur. Es geschah aus einem Reflex heraus. 'Hinter dir!' Die telepathische Warnung zeigte ihre Wirkung. Vicis machte auf dem Absatz kehrt, und blickte in Richtung seines Widersachers. Seine Gestalt schwoll an und entsprach nun der eines Megaloceros, eines urzeitlichen Hirsches. Der Gestaltwandel wie auch die eingeschränkte Befehlsgewalt über Tiere und Pflanzen war die Superkraft von Vicis, dem Wechselbalg. Mit einem Schwung seines mächtigen Geweihs zerschlug er die unwirkliche Kreatur bevor er wieder seine weitgehend menschliche Gestalt annahm. Sein tiefblaues Haar wurde im aufkommenden Wind zerzaust. Mit saphirblauen Augen machte er nun einen gleichaltrigen Jungen aus, der hinter einem zertrümmerten Wagen zu ihm aufschaute. Dessen Haar war schneeweiß und auf seiner ohnehin schon hellhäutigen Stirn schimmerte ein schmaler, blasser Fleck. Mit einem rechts blauen, und einem links grünen Auge starrte er den Helden vor ihm an. Etwas verlegen lächelte nun dieser. „Danke... für die Warnung meine ich.“ „Jederzeit, Vicis.“ Als Seth ihn ebenfalls anlächelte schimmerte die bläuliche Haut des Jungen leicht rötlich. Mit einigem Zögern machte sich der Wechselbalg auf, seinen Kameraden zu folgen. Hatte er realisiert, daß Seth die Warnung nicht laut ausprach? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Seth wußte nur eines, er hatte seine wahre Bestimmung gefunden. Er brauchte nur noch ein passendes Outfit... und möglicherweise noch einen geeigneten Namen. Die Spinnen hatten ihn auf eine Idee gebracht. Eine Kombination mit seinen Kräften. Psider.
Noch nie war man Superhelden näher
Als Seth einen vermeintlichen Tag wie jeden anderen durchlebt, gerät er auf einmal  mitten in tödliche Gefahr, als kristalline Gestalten die Stadt angreifen. Selbstverständlich  greift das bekannte Team von Superhelden in das Geschehen ein und schlägt die  gnadenlosen Gestalten zurück. Der Junge ist beeindruckt von ihren Fähigkeiten, aber  genauso wird einer der Helden plötzlich auf ihn aufmerksam, als sich mitten in einer  brenzlichen Situation Seths ungewöhnliche Fähigkeiten zeigen.  Daß Heldensache aber keine Selbstverständlichkeit ist, erfährt Seth schon sehr bald, als  er tatsächlich Teil des Teams werden soll. Doch das ist erst der Anfang. Zusammen,  gemeinsam, als Freunde, muß sich das Team nun mit seinem neuesten Mitglied  ungeahnten Herausforderungen stellen.

Die Charaktere

Heldenname: Finch Ziviler Name: Rico Alter: 16 Anführer des „Team of Destiny“. Seine gesteigerte Intelligenz sowie seine Führungsqualitäten machen ihn zu einem optimalen Taktiker und Anführer.
Heldenname: Right Ziviler Name: Rachel Alter: 16 Ein taffes Nanomädel. Als älteste der Gruppe gerät sie des öfteren mit den beiden Jüngsten aneinander. Sie steht zu ihrem eigenen Stil, ist von rebellischer Natur und läßt sich so schnell nichts vormachen. Andererseits ist sie auch sehr verantwortungsbewußt und weiß mit ihren Naniten kreativ umzugehen im Kampf.
Heldenname: Childe Ziviler Name: Tim Alter: 13 Dieser aufgedrehter Junge macht seinem Spitznamen als Kraftpaket alle Ehre. Finch, dem er versucht nachzueifern, ist sein großes Idol. Am meisten Zeit verbringt er allerdings mit Phase.
Heldenname: Psider Ziviler Name: Seth Alter: 14 Das neueste Mitglied des Teams. Seine rein psionischen Fähigkeiten und sein introvertierter Charakter lassen ihn zunächst daran zweifeln, ob er als Superheld geeignet ist, doch findet er seinen neuen Teamkameraden und Freunden Halt, seine Antwort finden zu können. Und so lernt er schon bald nicht bloß mental Verbindungen zu knüpfen.
Heldenname: Blue Ziviler Name: Sammy Alter: 15 Der Heiler des Teams, wenngleich er fast noch weit mehr durch seine Witze und schlechten Sprüche auffällt. Mit seinen Fähigkeiten zur Kontrolle von Wasser  ist er zudem ein nicht zu unterschätzender Kämpfer.
Heldenname: Vicis Ziviler Name: David Alter: 14 Ein eher zurückhaltender und schüchterner Wechselbalg, der sich in die Formen unzähliger Wesen verwandeln kann. Ganz gerne ist er auch zu dem ein oder anderen Spaß aufgelegt.
Heldenname: Phase Ziviler Name: Phil Alter: 13 Der Teleporter des Teams benutzt seine Fähigkeit, Portale zu erschaffen, um im Kampf ungewöhnliche Wege zu gehen und den Gegner zu überrumpeln. Von ähnlich aufgewecktem Charakter wie Childe kommt er mit diesem sehr gut zurecht, noch mehr da die beiden eine gemeinsame Vergangenheit verbindet.
Heldenname: Flamepress Ziviler Name: Hellen Alter: 15 Wie ein edler Phönix kämpft die flamboyante Hexe aus dem Flug heraus mit Feuerlohen, beherrscht aber auch andere Elemente. Im Team übernimmt sie eher die Rolle der bedachten Mutter.
Heldenname: Coos Ziviler Name: Cedric Alter: ? Ein androgynes Farbwesen. Seine Herkunft ist unbekannt. Arbeitet oft mit Rico zusammen und ist hauptverantwortlich für Infromationsbeschaffung.
Blick ins Buch
Team of Destiny Zusammenkunft                              Leseprobe
Team of Destiny - Zusammenkunft 17,90€ zzgl Versand  Artikelnummer: SH01A1
// DER ERSTE Superhelden-Team Roman aus Deutschland // Ein versiertes eigenes Regelsystem im Stile eines Pen & Paper liegt dem Roman zugrunde // über 40 Illustrationen zu Actionszenen und Charakteren im Comicstil // LGBT Charaktere, Diversität und Vielfalt werden bei Team of Destiny groß geschrieben

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